Am 25. und 26.10.2014 stand für das Jost Motorsport Racing Team das letzte Rennwochenende der Superkart Saison in Le Mans (F) an. Mit der Teilnahme am letzten Lauf zur Französischen Meisterschaft 2014 galt es für das Team den Traditionskurs kennen zu lernen, der im kommenden Jahr auch Teil der Europameisterschaft sein wird.

Die von den beiden Deutschen Peter Elkmann und Andreas Jost dominierte Meisterschaft sollte ihren Höhepunkt in Le Mans feiern und Andreas Jost hatte die Möglichkeit, den 2. Platz im Gesamtklassement für sich einzufahren, trotz zwei fehlender Rennteilnahmen in Ledenon und Nogaro.

Mit der Eröffnung des Rennwochenendes im ersten freien Training am Freitagmorgen stand zunächst das Einfahren des neu überholten Motors auf dem Programm. Doch bereits zum Ende des Laufes traten erste Probleme mit der Kupplung und dem Getriebe auf, die durch das Team nur schwer zu identifizieren waren. Das zweite freie Training sollte mehr Klarheit bringen zu den Problemen und erste Zeiten für das Team und Andreas Jost liefern. Entgegen der erhofften Rundenzeiten musste Jost vorzeitig den Lauf abbrechen, um keinen größeren Schaden am Motor oder dem Getriebe zu riskieren. Mit dem unglücklichen Start ins Rennwochenende und noch unklaren Problemen mit dem Superkart stand dem gesamten Team eine lange Nacht bevor, um die Probleme zu analysieren und zu beseitigen.

Guten mutes ging es am Samstagmorgen in das erste Qualifying. Nach nur wenigen Runden war jedoch klar, dass die Probleme noch immer nicht behoben waren und Andreas Jost der Spitzenzeit von Peter Elkmann unterlegen war. Mit einem Abstand von über 2 Sekunden auf den Spitzenreiter fuhr Jost zumindest auf einen vorrübergehenden guten 4. Platz in der Startaufstellung. Mit nur wenig Zeit bis zum 2. Zeittraining war schnell klar, dass man die größeren Probleme nicht in den Griff bekommen und auch das zweite Zeittraining keine Verbesserung bringen wird. Nichts desto trotz reichte es für Platz 4 in der Startaufstellung und eine gute Ausgangsposition für die kommenden Rennläufe in Le Mans.

Das erste Rennen stand bereits am frühen Samstagnachmittag auf dem Programm. Der aufkommende Nebel und die immer dichter werdenden Wolken deuteten schon frühzeitig auf ein mögliches Regenrennen hin – ein Reifenpoker war somit eröffnet. Mit noch trockenen Bedingungen trafen sich alle Fahrer auf Slicks am Vorstart. Der anfangende Niederschlag verunsicherte jedoch das gesamte Fahrerfeld und ein hektischer Reifenwechsel durchzog die Startvorbereitungen aller Teams.  Nur noch wenige Minuten vor dem Start formierten alle Fahrer auf Regenreifen und der Nieselregen begann wieder abzuklingen. Die drei Spitzenfahrer Peter Elkmann, Alexandre Sebastia und Andreas Jost wagten den Sprung zurück auf die Trockenbereifung und gingen volles Risiko im Kampf um den Sieg. Mit einem erneut guten Start von Andreas Jost brachte sich der junge Deutsche zumindest kurzzeitig in Führung. Schnell war jedoch klar, dass die drei Favoriten den auf Regenreifen startenden Kontrahenten den Vortritt lassen mussten. Nach wenigen Runden, als das Gripniveau der Slicks gerade anfing sich aufzubauen und die Strecke abtrocknete, kam erneut ein Schauer auf. Schnell war klar, dass das Rennen für Elkmann, Sebastia und Jost damit gelaufen war. Entgegen der Entscheidung von Peter Elkmann, das Rennen auf Slicks und großem Risiko ins Ziel zu bringen, entschieden sich Alexandre Sebastia und Andreas Jost zu einem im Superkart-Rennsport eher ungewöhnlichen Reifenwechsel während eines Rennens. Alles in allem musste sich Jost mit einem unglücklichen 23. Platz zufrieden geben und die Chance auf den 2. Platz im Gesamtklassement war vertan.

Vor dem Start von Rennen 2 wurde ein weiterer Fehler am Motor behoben und die Zuversicht war zurück, das eigentliche Leistungspotential zeigen zu können. Erneut gab es im Vorstart die Unsicherheit für die Fahrer und Teams mit welchen Reifen gestartet wird. Dieses Mal entschieden sich alle Fahrer für die sichere Variante mit Regenreifen. Mit einem guten Start ins 2. Rennen setzten sich Peter Elkmann und Andreas Jost frühzeitig vom übrigen Fahrerfeld ab und bestimmten unbeeindruckt den gesamten Rennverlauf. Nicht zu halten war hierbei der Deutsche Peter Elkmann, der sich konstant auch von Jost lösen konnte und einem sicheren Rennsieg entgegen fuhr. Andreas Jost sicherte sich mit einer sehr guten Leistung den zweiten Platz vor dem französischen Meister Alexandre Sebastia.

Vor dem dritten Rennen ging es am frühen Sonntagmorgen und bei starkem Nebel in ein kurzes Warm-Up. Von den Top Piloten war lediglich Andreas Jost am Start, da man weitere Tests mit dem Motor durchzuführen hatte. Jost beeindruckte mit Bestzeit und die Zuversicht für den Finallauf war zurück gewonnen.

Zum dritten und letzten Rennen in Le Mans wurde die Startaufstellung neu vergeben und anhand der beiden ersten Rennläufe festgelegt. Aufgrund der Regensituation aus Lauf 1 wurden sämtliche Top-Piloten zurück versetzt. Peter Elkmann startete als 6., Alexandre Sebastia auf Platz 11 und Andreas Jost nur auf Platz 12. Doch bereits am Start zeigte Jost einmal mehr seine hervorragenden Startqualitäten und bog bereits als Zweiter in die erste Kurve mit ein. Ebenfalls einen hervorragenden Start erwischte Peter Elkmann, der sich somit frühzeitig die Führung sicherte. Einmal mehr stand den beiden dominierenden Deutschen der alleinige Kampf um den Sieg bevor. Bereits nach 3 Runden hatten Elkmann und Jost einen Abstand von mehr als 3 Sekunden, den sie bis zum Rennende auf knapp 20 Sekunden ausbauen konnten. Im Duell untereinander war die Entscheidung lange nicht eindeutig vorherzusehen, da Jost nur wenige Zehntel hinter Elkmann verweilte. Dennoch war es Andreas Jost nicht möglich, zum Angriff anzusetzen, sicherte sich jedoch mit der schnellsten Rennrunde einen guten zweiten Platz zum Abschluss der Rennsaison.

Den Sieg im Gesamtklassement und somit den Französischen Meistertitel sicherte sich Peter Elkmann vor Alexandre Sebastia und Andreas Jost. Mit nur 4 von 6 Rennteilnahmen erreichte Jost das finale Podium der Französischen Meisterschaft und verbuchte einen hervorragenden 3. Gesamtplatz in der Rennserie.

Weitere Termine 2014:
08.-09.11.2014                 Testtage Oschersleben