Vor rund 82.000 Zuschauern präsentiert Jost Motorsport die neue Leistungsfähigkeit
Seit bereits 15 Jahren treffen sich im Rahmen des Gamma Racing Day in Assen Top-Talente aus zahlreichen Rennsportklassen zum Mega-Event. Vor einer erneuten Kulisse mit über 82.000 Besuchern präsentierten sich das RedBull Infiniti Formel 1 Teams mit Jean Eric Vergne und Sebastien Buemi, die Sidecar Weltmeisterschaft, die Formel Renault NEC Serien und die Dutch Supercar Challenge am TT Circuit in Assen. Mit dabei einmal mehr die europäischen Spitzenfahrer aus der Superkart-Szene, die vom 01.08. bis 03.08.2014 ihren ersten Lauf zur CIK FIA Superkart Europameisterschaft austrugen.
Selten zuvor kam ein solch starkes Fahrerfeld zusammen und die Favoritenliste war schier unendlich. Neben den Werkspiloten Emmanuel Vinuales (Europameister 2011 und 2013), Gavin Bennett (Europameister 2007, 2009 und 2010), Peter Elkmann (Europameister 2008 und Ex-Formel 3 Champion), Adam Kout (3. EM 2013), Henrik Lilja (4. EM 2013) und Liam Morley (5. EM 2013), zählten weitere Top-Talente zum erweiterten Favoritenkreis. Arjan Kievitsbosch, Daniel Hentschel (3. Platz EM 2013 in Assen und Deutscher Meister 2013), Marcel Maasmann (Doppelsieger Assen 2012 /EM) sowie Andreas Jost, der mit seinem Überraschungserfolg zum Saisonauftakt in Dijon (2x 1. Platz und 1x 2. Platz) die Lücke zu den Spitzenfahrern schließen konnte.
Ohne ein freies Training ging es für die 48 Piloten aus der ganzen Welt in die zwei Qualifyings am Freitag. Das noch junge Jost Motorsport Racing Team um Andreas Jost konzentrierte sich zu Beginn des Qualifying vorrangig auf das Setup des Fahrzeugs. Bereits nach wenigen Runden zeigte Jost erste Anzeichen, die auf ein gutes Wochenende verwiesen. Mit Platz 7 auf gebrauchten Reifen schoss Jost nach dem Reifenwechsel bereits auf Startplatz 5 und sicherte sich ein erfolgreiches Q1 mit lediglich 0,3 Sekunden Rückstand auf Peter Elkmann (Platz 3).
Mit kleineren Änderungen am Set-up ging es am Freitagnachmittag ins Qualifying 2. Mit neuen Reifen gestartet musste Andreas Jost seine schnelle Runde vorzeitig aufgrund eines Rennabbruchs abbrechen. Nach der Rot-Phase verblieben lediglich noch 3 Runden und Jost verbesserte trotz des regen Verkehrs auf der Strecke seine Zeit aus Q1 um mehr als 1 Sekunde – erneut Platz 5 im 2. Qualifying! Die Ziele des Teams auf eine Top10-Platzierung waren somit in greifbarer Nähe. Am Start des Rennen 1 war es vor allem Andreas Jost, der einen perfekten Start abliefern konnte und zur Überraschung der Top-Favoriten Adam Kout und Gavin Benett als Zweiter die erste Kurve passierte. Bereits nach drei Runden eroberte sich der 2014 nur selten geschlagene Kout die Führung zurück und distanzierte sich leicht von der engen Verfolgergruppe um Kievitsbosch, Elkmann und Jost. Der Zweikampf um Platz 2 und das Podium konnte spannender nicht sein. Das auf Augenhöhe liegenden Trio lieferte sich einen packenden Kampf um die wichtigen EM-Punkte. Immer wieder tauschten die drei ihre Positionen, wobei Arjan Kievitsbosch aufgrund seines starken Motors kaum zu packen war. Das Duell um das Podium schien bereits entschieden zu sein und die Verfolgergruppe zwischenzeitlich knapp 4 Sekunden dem restlichen Feld entflogen. Dennoch kosteten die Positionskämpfe Kurve für Kurve viel Zeit, weshalb der Routinier Marcel Maasmann seine Chance witterte und in Schlagdistanz auffahren konnte. Mit einem gekonnten und zugleich waghalsigen Manöver fuhr Massmann in der letzten Kurve an Andreas Jost noch vorbei. Mit einer ersten Enttäuschung über den verlorenen 4. Platz waren Andreas Jost und das Team dennoch überglücklich über den unerwarteten Erfolg im Rennen 1 und die neue Leistungsfähigkeit.
Mit kleineren Modifikationen am Chassis ging es bereits am Sonntagmorgen in den 2. Lauf. Zum Start des Rennens war es erneut Andreas Jost, der zwei Positionen gut machen konnte und als Dritter hinter Adam Kout und Emanuel Vinnuales in die erste Kurve schoss. Durch kleinere Motorenprobleme bei Vinnuales konnte sich Jost auf Platz 2 vorarbeiten und über 2 Runden hinweg den beiden Top-Favoriten Kout und Vinnuales Paroli bieten. Dicht gefolgt von Peter Elkmann, Gavin Bennet, Arjan Kievitsbosch und Henrik Lilja entfachte erneut ein Kampf um die Ideallinie. Angriffslustig versuchte Jost in den engen Passagen Positionen gut zu machen, wobei er kurzzeitig ausgebremst und auf Platz 7 verwiesen wurde. Mit leichtem Rückstand erkämpfte sich Andreas Jost schnell wieder den 6. Platz zurück und passierte den PVP-Piloten Henrik Lilja. Mit den verbleibenden 8 Runden galt es einmal mehr die knapp 1,5 Sekunden auf Peter Elkmann (P5) und Arjan Kievitsbosch (P4) aufzufahren und den Kampf aus Rennen 1 abermals aufzunehmen. Der amtierende Vizemeister Gavin Bennett nutzte zwischenzeitlich seine Chance und erarbeitete sich mit einigen Metern Vorsprung seinen sicheren 3. Platz. Mit verbleib von 4 Rennrunden schloss Jost die Lücke auf Kievitsbosch und Elkmann und der Kampf um Platz 4 war eröffnet. Mit einem engen Manöver in der Schlussrunde drückte sich Jost sogar neben Elkmann, der innenliegend konterte und Platz 5 verteidigte. Auch das Spitzen-Duo um Adam Kout und Emanuel Vinnuales lieferte sich ein Wimpernschlagfinale. Mit jeweiligen Führungswechsel in den letzten drei Runden gelang dem amtierenden Europameister Emanuel Vinuales ein Überholmanöver in der vorletzten Kurve und somit der Laufgewinn.
Neben wichtigen Punkten für die Europameisterschaft gab es auch Punkte für die European Superkart Series. In der Endabrechnung von Assen erreichte Andreas Jost mit den Plätzen 5 (5. ESS) und 6 (4. ESS) eine weitere Verbesserung im Gesamtklassement und liegt somit weiterhin auf einem sehr starken 2. Gesamtrang in der European Superkart Series und drei Wochen vor dem Saisonfinale in Dijon.
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